Liste aller Ahauser Lager für Kriegsgefangene und Zwangsarbeitskräfte

Neben den vielen Zwangsarbeitern, die vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt und einzeln auf den Bauernhöfen untergebracht waren, gab es zahlreiche Kriegsgefangene und Zwangsarbeitskräfte in Gemeinschaftslagern.

Die Quellenbelege zu den folgenden Informationen sind nachgewiesen

 

bei Ingeborg Höting: Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeiterlager im ehemaligen Kreis Ahaus,

 

in: Winfried Grunewald / Ingeborg Höting, Zwangsarbeit im Westmünsterland. Dokumente, Akten, Aussagen, (Schriftenreihe des Kreises Borken, XVII), Borken 2004, S. 37-184, speziell zu Ahaus S. 44-75.

 

Die Bezeichnungen entsprechen meist denen in den Akten.

 

Stadt Ahaus

  • Lager Terfort der Westf. Jutespinnerei und Weberei für zwangsverpflichtete Niederländer, Adolf-Hitler-Straße 28 (heute Bahnhofstraße 46)

    Lager bestand seit spätestens Frühjahr 1943, belegt mit 93 Niederländern (im März 1944

     

  • Lager für Fläminnen im Canisiusstift, Hindenburgallee 30

    Lager bestand seit 1941, belegt mit 27 Fläminnen (im März 1944)

     

  • Lager Berta: Lager für Ostarbeiter/-innen und polnische Zwangsarbeitskräfte der Jute-Spinnerei und Weberei am Fabrikgebäude am Bahnhof

    Lager bestand seit etwa Herbst 1942, belegt mit ca. 60 Ostarbeiter/innen (Januar 1943), 24 Ostarbeiterinnen (im März 1944)

     

  • Arbeitserziehungslager für Frauen, Jutestraße 1 (Grundstück Adolf-Hitler-Straße 28)

    Lager bestand seit März 1943, vorgesehen für 72 Personen, zeitweise überfüllt, belegt mit 34 Frauen (März 1944)

     

  • D-Lager in Ahaus, Plettenbergstraße

    Zwei Frauen dieses Lagers (aus Estland bzw. Russland ) kamen durch Bomben um

     

  • Baracken der Firma Gebr. Kruse, Schorlemerstraße 2

    Baracken bezugsfertig Januar 1942 bzw. September 1943

     

  • Unterkunftsbaracke in der Schützenstraße

    Errichtet von der Westf. Jutepinnerei und Weberei gemeinsam mit der Firma Gebr. Kruse im Februar 1945

     

  • Schanzarbeiterlager in der Viehhalle

    Das Lager bestand seit dem Herbst 1944, belegt mit rund 300 Niederländern

     

  • Schanzarbeiterlager in der Mädchenschule

    Das Lager wurde im Herbst 1944 eingerichtet

 

 

 

Heutige Stadtteile

Die heutigen Ahauser Stadtteile Alstätte, Graes, Ottenstein, Wessum und Wüllen gehörten damals dem Amt Wessum (Alstätte, Graes, Ottenstein, Wessum) bzw. dem Amt Wüllen (mit Wüllen und Ammeln) an.

 

Ahaus-Alstätte

  • Kriegsgefangenenarbeitskommando Brook für Serben

    Das Lager bestand seit Mai 1941, belegt mit 20 Kriegsgefangenen, 2 Wachmänner.

     

  • Kriegsgefangenenarbeitskommando Brook Nr.338 für Franzosen(Alstätte I)

    Aus diesem Lager sind 38 französische Kriegsgefangene namentlich bekannt.

     

  • Kriegsgefangenenarbeitskommando Nr. 411 für Franzosen, Alstätte II (Alte Schule)

    Das Lager bestand von 1940 bis Herbst 1944, belegt mit 30-35 französischen Kriegsgefangenen (im Oktober 1941 mit 22 französischen Kriegsgefangenen), 28 Namen von Gefangenen in diesem Lager sind bekannt.

     

  • Lager Alstätte für niederländische Schanzarbeiter

    Aus diesem Lager flohen im November 1944 zwei Niederländer, wurden gefasst und erneut ins Lager eingewiesen.

     

 

Ahaus-Graes

  • Kriegsgefangenenarbeitskommando Nr. 339 für Franzosen (bei Wirt Elkemann?)

     

  • Zivilarbeiterlager bei Wirt Elkemann für Ukrainer

     

  • Kriegsgefangenenlager im Kötterhaus Epping für Franzosen

     

  • Zivilarbeiterlager im Kötterhaus Epping für Ukrainer

     

  • Lager bei Richmering für Ostarbeiter

     

  • Arbeiter am Westfalenwall

     

 

Ahaus-Ottenstein

  • Kriegsgefangenenarbeitskommando Nr. 335 für Franzosen

     

  • Lager Ottenstein für niederländische Schanzarbeiter

     

  • Lager in der Schule in Ottenstein für Niederländer

     

  • Lager in der Fabrik in Ottenstein für Niederländer

     

  • Lager im Saale Räckers für Niederländer

     

  • Lager bei Wirt Josef Weddewer für Niederländer

     

  • Lager im Saale Wesker für Franzosen

     

 

Ahaus-Wessum

  • Kriegsgefangenenarbeitskommando Nr. 336 für Franzosen (im Kindergarten?)

     

  • Arbeitslager im Kindergarten für Ukrainer

     

  • Lager im Kindergarten für Niederländer

     

  • Zivilarbeiterlager im Saale Terhaar für Niederländer

     

  • Lager in der Schule für Niederländer

     

 

Ahaus-Wüllen

  • Kriegsgefangenenarbeitskommando Wüllen I für Serben

     

  • Kriegsgefangenenarbeitskommando Nr. 189 für Franzosen (= Kriegsgefangenenlager im alten Wohnhaus der Familie Hilbt Thesker (heute Eilers) in Barle

     

  • Kriegsgefangenenarbeitskommando Wüllen III Nr. 369 für Franzosen (= Kriegsgefangenenlager im Spieker der Familie Lefert in Quantwick

     

  • Kriegsgefangenenarbeitskommando 1520, Lager Quantwick für Franzosen

     

  • Kriegsgefangenenlager in einer Leibzucht von Josef Winkelhaus in Sabstätte

     

  • Kriegsgefangenenlager im Abstellraum der Menkeschen Mühle im Dorf Wüllen

     

  • Zwangsarbeiterlager für Polen und Russen in der alten Mädchenschule

     

  • Zwangsarbeiterlager in der Stickteschule

     

  • Zwangsarbeiterlager im Saal der Gaststätte Hof zum Ahaus

     

  • Lager Vöcking für russische(?) Zwangsarbeiter

     

  • Stalaglager Wüllen (evt. identisch mit einem der obengenannten Lager)

     

 

 

 

Unterkünfte für kleine Gruppen von Zwangsarbeitern in Speichern:

 

  • Speicher von Schulze Ameling in Ammeln

     

  • Speicher von Schulze Schwerin in Quantwick

     

  • Speicher von Hof Volmer-Brüning in Sabstätte

     

  • Speicher von Hof Lefert-Severt in Quantwick

     

  • Speicher von Hof Büning in Quantwick

     

11.05.2022