Frauen-Arbeitserziehungslager

Auf dem rückwärtigen Grundstück des Arbeiterheims Terfort baute die Firma van Delden 1943 vorhandene Nebengebäude um, und die Gestapo Münster betrieb dort ein Arbeitserziehungslager für Frauen mit KZ-ähnlichen Haftbedingungen. Die Frauen, denen meist angebliche "Arbeitsbummelei" vorgeworfen wurde, mussten Häftlingskleidung tragen und waren schweren Misshandlungen ausgesetzt. Dieses Arbeitszuchtlager war für 72 Häftlinge ausgelegt. Die Frauen waren dort jeweils für sechs bis acht Wochen inhaftiert und sollten bei Rückkehr an ihre früheren Arbeitsplätze erkennbar warnende Beispiele sein.

 

Die Inhaftierten wurden in der Ahauser Jutefabrik streng überwacht zur Zwangsarbeit eingesetzt und hatten eine Wochenarbeitszeit von häufig mehr als 69 Stunden.

Eine junge Frau aus Dortmund kam am 1. Mai 1944 infolge von Misshandlungen auf dem Lagergelände zu Tode. 

 

Eine ausführliche, wissenschaftliche Darstellung des Ahauser Arbeitserziehungslagers findet sich hier.

 

 

  

  

 

Skizze zu Prügelstrafen im KZ Ravensbrück (aus: Frauen in Konzentrationslagern. Bergen-Belsen, Ravensbrück, Bremen 1994, S. 246).

Im Arbeitserziehungslager Ahaus wurden die inhaftierten Frauen gezwungen, ihre Mithäftlinge selbst zu schlagen.


09.05.2022